Die VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU) hat die Richtlinie VDI 4640 Blatt 1 „Thermische Nutzung des Untergrunds – Grundlagen, Genehmigungen, Umweltaspekte“ für die richtige Planung und Installation von Wärmepumpen entwickelt und veröffentlicht. Sie richtet sich an planende und ausführende Unternehmen, Komponentenhersteller von Wärmepumpen und Zubehör, Genehmigungsbehörden sowie Energieberater und Fachausbilder. Dabei stellt die Richtlinie die korrekte Auslegung thermischer Anlagen zur Nutzung des Untergrunds nach dem neuesten Stand der Technik dar und definiert die Grundlagen zum Wärmefluss im Untergrund. Außerdem zeigt sie die nach dem Wasser- und Bergrecht erforderlichen Genehmigungen auf. Die VDI 4640 Blatt 1 behandelt die umweltgerechte Materialwahl und zeigt, wie Bohrungen korrekt auszuführen sind. Des Weiteren legt sie dar, wie solche Anlagen installiert und in Systeme eingebunden werden können.
Warum die Richtlinie?
Erdgekoppelte Wärmepumpen gewinnen im Zuge der Energiewende stark an Bedeutung, da sie beim gegenwärtigen Stand der Technik gegenüber mit fossilen Brennstoffen befeuerten Heizkesseln mindestens 50 Prozent nicht erneuerbare Primärenergie einsparen. Hinzu kommt, dass laut dem 2020 in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetz (GEG), ab dem Jahr 2026 der Einbau von Heizkesseln, die mit Heizöl oder festen fossilen Brennstoffen betrieben werden, verboten ist. Beim Einsatz von Elektrowärmepumpen entstehen im Gegensatz zu Heizkesseln direkt vor Ort auch keine Schadstoffemissionen.
Die Richtlinie ist online unter www.vdi.de/4640-1 erhältlich. Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinie durch Stellungnahmen besteht durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals oder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft (geu@vdi.de). Die Einspruchsfrist endet am 31. Mai 2022.