In einer gemeinsamen Initiative haben der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA), CoreNet Global (CNG), BASF Corporate Real Estate, Bayer Real Estate, Daimler Real Estate, Deutsche Telekom und Siemens Real Estate (SRE) den ersten Branchenkodex für das Corporate Real Estate Management (CREM) in Deutschland entwickelt. Dieser enthält 13 Grundsätze, nach denen CREM-Organisationen in Unternehmen arbeiten sollen.
Was steht da drin? Anständig bleiben, weder Schmiergeld zahlen noch annehmen und keine Steuern hinterziehen? – Ja, so in etwa, allerdings nicht so präzise, sondern mehr in verquaster Form.
‚Anständig bleiben‘ wird im Grundsatz (b) wie folgt formuliert: „Als Corporate Real Estate Manager stehen wir für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, regulatorischer Standards und Erfüllung weiterer wesentlicher und in der Regel vom Unternehmen selbst gesetzter, hoher ethischer Standards und Anforderungen.“ Zu ‚weder Schmiergeld zahlen noch annehmen‘ heißt es: „Als Corporate Real Estate Manager treiben wir die Weiterentwicklung höchster Standards an Compliance in unserem immobilienwirtschaftlichen Geschäftsumfeld, insbesondere auch im Umgang mit Property Unternehmen, voran.“
Tiefsinnig klingt noch der Grundsatz (h): „Als Corporate Real Estate Manager nutzen wir unseren eigenen Geschäftsauftrag und die sich aus der Trennung des Kerngeschäftes vom Immobiliengeschäft ergebende Transparenz zur Ausregelung möglicher Interessenskonflikte zum Wohle des Gesamtunternehmens.
Der Rest ist ziemlich selbstverständliches Blabla, das das Alltagsgeschäft eines Corporate Real Estate Managers beschreibt.
Bemerkenswert an dem Branchenkodex ist somit nicht so sehr der Inhalt, sondern vielmehr die Tatsache, dass die beteiligten Organisationen sich genötigt sahen, einen solchen herauszugeben.
Martin Gräber
Die vollständigen Grundsätze des CREM-Branchenkodex können heruntergeladen werden unter:
http://centraleurope.corenetglobal.org/resourcecentre1/new-item