Mit einem konsolidierten Umsatz von rund 250 Mio. Euro hat die Dr. Sasse Gruppe 2021 trotz widriger Marktbedingungen ihren Vorjahresumsatz leicht erhöht. Der gleiche Trend sei beim Gruppenumsatz zu verzeichnen, der 280 Mio. Euro erreichte. Diese Zahlen gab das Familienunternehmen am 23. Mai 2022 bei der Bilanzpressekonferenz in München bekannt. Aktuell beschäftigt die Dr. Sasse Gruppe ca. 5.000 Menschen in Deutschland und knapp 7.000 Menschen an allen Standorten.
Die stabile Entwicklung basiere teils auf deutlichen Verschiebungen im Inneren der Auftragslage. Beispiele dafür seien umfassende Hygienekonzepte, die direkt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kunden angepasst werden, sowie erweiterte Dienstleistungen im Bereich der Klimatechnik. Hier haben sich nach Unternehmensangaben die Akquisitionen in den Bereichen Wasser- und Luftqualität als positiv erwiesen. Auch entstünden im FM permanent neue Services etwa rund um die Themen mobiles Arbeiten und Homeoffice. „Hier stellen wir uns immer die Frage, wie wir das unterstützen können und wie wir mit unseren Daten die Prozesse optimieren oder Innovationen daraus ableiten können“, sagt Clara Sasse, im Vorstand verantwortlich für Sales & Marketing.
Die Strategie der Dr. Sasse Gruppe gegenüber Kunden ziele dabei darauf ab, Vertrauen in Servicequalität und Leistungsfähigkeit zu schaffen und immer wieder aufs Neue zu bekräftigen. „Je länger eine Partnerschaft besteht, umso größer sind die Chancen einer gemeinsamen Evolution. Denn Zeit, Kontinuität und laufender Dialog führen auf beiden Seiten zu Verständnis und Vertrauen“, erklärt Clara Sasse. „Wir wollen in Kundenbeziehungen mit Vertrauen gefordert werden“, ergänzt der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Eberhard Sasse und erteilt Dumping-Angeboten und reinen Vergaben über den Preis eine klare Absage. Als ganzheitlicher Dienstleister für integrierte FM-Services und als Partner, der in der Krise seine Zuverlässigkeit bestätigt habe, sieht die Dr. Sasse Gruppe in „New Work“ und dem damit einhergehenden Wandel daher mehr Chancen für die Erweiterung ihrer Dienstleistungen als Risiken für Geschäftsverluste. So gebe das familiengeführte Unternehmen den eigenen Mitarbeitenden auch die Sicherheit fester Arbeitsplätze.
Angesichts der mitunter angespannten Finanzlage bei vielen Kunden ist nach Überzeugung des Dr. Sasse-Vorstands ein Ausgleich rückgängiger Aufträge und ein künftiges Wachstum nur durch die Erweiterung der Dienstleistungen und durch innovative Angebote möglich. Dem Kostendruck in Aufträgen begegnet der Dienstleister deshalb mit einer kontinuierlichen Qualifizierung der Mitarbeitenden auf allen Ebenen und der Digitalisierung von Prozessen. Der Fokus liegt dabei insbesondere im Bereich der Ressourceneffizienz und der transparenten Kommunikation. Gegenüber dem Kunden erfolge diese beispielsweise durch Dashboards. „Die Tatsache, dass wir schon vor der Krise damit begonnen hatten, unsere Leistungen digital und transparent mit den Kunden zu kommunizieren, hat sich unter diesen Umständen als harte Währung erwiesen“, berichtet Dr. Laura Sasse, Vorständin Finance & Digital. Für die interne Kommunikation und Schulung setzt Sasse unter anderem auf eine eigene Plattform und App.
Neue Aufträge und Engagements im Jahr 2021 der Dr. Sasse Gruppe bestätigen nach Einschätzung des Unternehmens den Trend zum verstärkt ganzheitlichen FM. Zudem konnte der Bereich Aviation durch eine Erweiterung des Dienstleistungsportfolios bei der Fraport wachsen: Das gemeinsame Unternehmen „Frasec Luftsicherheits GmbH“ wird an jetzt drei Flughäfen, u.a. am Rhein-Main-Flughafen, als Sicherheitsdienstleister für Passagierkontrollen agieren. Der Bereich Transport in Großbritannien wuchs ebenfalls durch eine Ausdehnung des Leistungsumfangs. So gehören jetzt auch die technischen Services für eine große Londoner Busflotte zum Sasse-Portfolio in UK.
Die Suche und Integration von Fachkräften bleibt laut Dr. Christine Sasse, im Vorstand zuständig für Human Resources & Organisation, branchenweit eine der größten Herausforderungen. Sie wünscht sich den Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere bei der Personalgewinnung aus Nicht-EU-Staaten wie den Ländern am Westbalkan.