Hochtief will künftig nur noch im Baugeschäft in den vier Geschäftsfeldern Energieinfrastruktur, Verkehrsinfrastruktur, soziale und urbane Infrastruktur sowie im Minengeschäft tätig sein und strebt deshalb den Verkauf des Facility- und Energy-Managements („Service Solutions“) an. Diese Bereiche gehören nicht mehr zum Kerngeschäft, erklärte der Vorstandsvorsitzende Marcelino Fernández Verdes anlässlich der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am 28. Februar in Essen. Auf dem Prüfstand stehen zudem die beiden Tochtergesellschaften HTP (Hochtief Projektentwicklung) und formart, die in der Sparte „Real Estate Solutions“ von Hochtief Solutions angesiedelt sind. Diese Geschäfte würden aktuell erhebliches Kapital binden. Denkbar seien strategische Partnerschaften. Den beschlossenen Verkauf des Airport-Geschäfts und der Tochter Aurelis, die ebenfalls zu „Real Estate Solutions“ gehört, will Hochtief vorantreiben. Das durch die Verkäufe freiwerdende Kapital will der Konzern zur Schuldentilgung, zur Stärkung des Infrastrukturgeschäfts sowie für weitere sich im Rahmen des Kerngeschäfts bietende Marktchancen verwenden.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erreichte die Leistung von Hochtief mit einer Steigerung um 15,1 Prozent auf 29,69 Mrd. Euro (2011: 25,79 Mrd. Euro) einen neuen Höchstwert. Der Auftragsbestand wuchs um 2,3 Prozent auf 49,79 Mrd. Euro (2011: 48,67 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 546,4 Mio. Euro (2011: -127 Mio. Euro). Der Konzerngewinn belief sich auf 158,1 Mio. Euro (2011: Konzernverlust 160,3 Mio. Euro).
Im Gespräch als Käufer für die Service-Sparte von Hochtief sind u.a. Bilfinger, Dussmann, Klüh, Piepenbrock, YIT, ISS, Vinci und Cofely. Aber wer wird das Rennen machen? Lesen Sie dazu unser Übernahmespekulations-Ranking in der aktuellen April-Ausgabe 2013 von „Der Facility Manager“: www.facility-manager.de/testabo