Im Geschäftsjahr 2019 haben die Top-20-Facility-Services-Anbieter in Österreich durch die Bank ein Umsatzwachstum verzeichnet. Im Durchschnitt legten sie um 7,5 Prozent zu, wobei der Löwenanteil davon organisch erzielt wurde. Das ist die stärkste Entwicklung seit 2014. Wachstum durch Übernahmen spielte dabei eine untergeordnete Rolle, wie Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter der Lünendonk & Hossenfelder GmbH, bei der Vorstellung der aktuellen Lünendonk-Liste und -Studie zum Facility-Services-Markt Österreich am 27. Oktober mitteilte. Die Studie der Mindelheimer Marktforscher basiert auf Daten von 30 Unternehmen und analysiert die Marktentwicklung im Jahr 2019 sowie – mit gewissen Einschränkungen, weil sich im Frühling und Frühsommer hier nur wenige Unternehmen äußern wollten – die Erwartungen an 2020 und die nächsten Jahre. Entsprechend ist die Wachstumsprognose von rund 1 Prozent für 2020 mit Vorsicht zu genießen und eher ein flächendeckender Rückgang der Umsätze zu erwarten. Für 2021 rechnen die Studienteilnehmer jedoch schon wieder mit einer Normalisierung des Geschäfts.
Gesamtmarktvolumen bei 10,5 Mrd. Euro
Das gesamte Marktvolumen für Facility Services in Österreich beziffert Hossenfelder unter Berufung auf Statista-Zahlen mit 10,5 Mrd. Euro. 58 Prozent oder 6,1 Mrd. Euro davon seien bereits als externes Volumen am Markt vergeben. Die Top-20-Dienstleister stehen dabei in Summe für ca. 1,38 Mrd. Euro, bzw. 22,6 Prozent Marktanteil. Mit gut 57 Prozent Umsatzanteil ist die Gebäudereinigung mit großem Abstand der wichtigste Tätigkeitsbereich der österreichischen Dienstleister. Technische Services im Immobilien- und Produktionsumfeld bleiben dagegen zusammen etwas unter 25 Prozent.
Klarer Marktführer in Österreich ist laut der aktuellen Lünendonk-Liste die ISS Facility Service mit rund 290,3 Mio. Euro Jahresumsatz in 2019. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen drei Unternehmen, die ebenfalls dreistellige Umsätze im Facility-Services-Bereich erzielen: Simacek Facility Management Group (150 Mio. Euro), Sodexo Service Solutions (121,4 Mio. Euro) und P. Dussmann (105 Mio. Euro). Nach einem überschaubaren Mittelfeld bis Platz zehn, das Anbieter mit mehr als 40 Mio. Euro Jahresumsatz 2019 bilden, zerfällt der Markt schnell in viele kleinere Unternehmen. Von einer ausgeprägten Marktkonzentration könne man deshalb in Österreich nicht sprechen, sagte Hossenfelder. Auch eine Marktkonsolidierung wie im benachbarten Deutschland sei bislang nicht auszumachen.
Preisdruck trotz hoher Nachfrage
Im Hinblick auf die allgemeine Marktentwicklung beklagen die österreichischen Facility-Services-Anbieter vor allem den anhaltend hohen Preisdruck als hinderlichen Faktor. Weitere Hemmnisse seien die Entscheidungsstrukturen im öffentlichen Sektor sowie der Einfluss von FM-Beratern in Ausschreibungen. An der Nachfrage nach Facility Services mangele es jedoch nicht. So stieg auch im Vergleich zu den letzten fünf Jahren der Anteil der fest geplanten Services.
Bezug der Studie
Die Lünendonk-Studie 2020 über den österreichischen Facility-Service-Markt, in die 30 Unternehmen einbezogen wurden, kann zum Preis von 2.200,- Euro vor (zzgl. Umsatzsteuer, inkl. Versand als PDF-Datei) unter www.luenendonk.de bezogen werden.