Die bauwerksbezogenen Emissionen liegen bei Neubauten in der Regel so viel höher als bei Sanierungen, dass sie sich durch geringere Umweltwirkungen in der Nutzungsphase nicht vollständig kompensieren lassen. Zu diesem Fazit kommt eine aktuelle Kurzstudie der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). In der Analyse wurden die Gebäudeökobilanzen von 19 DGNB-zertifizierten Sanierungsprojekten, vornehmlich Büro- und Verwaltungsgebäude, ausgewertet. Neben dem Betriebsenergieverbrauch und dem Treibhausgasausstoß flossen den Angaben zufolge auch weiche Faktoren wie der Sanierungstyp und die umgesetzten Sanierungsmaßnahmen in die Betrachtung mit ein.
„Die Ergebnisse stützen die immer lauter werdenden Forderungen, dass wir mit Blick auf den Klimaschutz im Bauen dringend wegkommen sollten vom Prinzip ‚Abriss und Ersatzneubau‘. Der Fokus muss auf dem Erhalt und der klimagerechten Sanierung unserer bestehenden Gebäude liegen“, erklärt Dr. Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand der DGNB.
Laut der Kurzstudie waren die bauwerksbezogenen CO2-Emissionen – auch graue Emissionen genannt – bei den Sanierungen um bis zu zwei Drittel geringer im Vergleich zu der Konstruktion von Neubauten. „Anders formuliert liegen die grauen Emissionen bei Neubauten im Mittel um den Faktor 2,4 höher als bei den Sanierungen“, betont die DGNB. Als Referenz dienten hierbei die Werte aus der 2021 veröffentlichten DGNB-Studie „Benchmarks für die Treibhausgasemissionen der Gebäudekonstruktion“.