Dienstag, 4. März 2025

Ulrich Glauche im Interview

„Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Cybersicherheit haben an Bedeutung gewonnen“

Am 20. und 21. Mai laden Rödl & Partner, Der Facility Manager und gefma zur Bundesfachtagung Betreiberverantwortung ins Esperanto nach Fulda. Programmgestalter Ulrich Glauche, Senior Consultant bei Rödl & Partner und Leiter des gefma-Richtlinienwesens, spricht über das bevorstehende Top-Event.

Herr Glauche, die Bundesfachtagung Betreiberverantwortung findet in diesem Jahr bereits zum dreizehnten Mal statt. Was hat Sie ursprünglich dazu veranlasst, diese Veranstaltung ins Leben zu rufen?

Es gab zwei Beweggründe: Erstens, das Thema „Betreiberverantwortung“ im FM in Deutschland weiter nach vorne zu bringen und zu etablieren und zweitens der damaligen FM-Messe mit Kongress in Frankfurt (Mesago), die schon damals wirtschaftlich nicht gut dastand, zusätzliche Besucher und Einnahmen zu verschaffen.
Den ersten Beweggrund können wir heute als vollständig realisiert und gelungen betrachten, was sich u.a. an den seit Anbeginn stetig steigenden Teilnehmerzahlen ablesen lässt. Der zweite Beweggrund hat sich zwar ebenfalls realisiert, dies hat aber bei weitem nicht ausgereicht, um die damalige Gesamtveranstaltung in Frankfurt wirtschaftlich zu retten. Aus heutiger Sicht können wir aber froh sein, dass wir die Bundesfachtagung mit Hilfe des Teams von „Der Facility Manager“ nahtlos anschließend und sehr gut organisiert neu aufstellen und durchführen konnten. Und das selbst in den Corona-Jahren.

Die Bundesfachtagung Betreiberverantwortung ist mittlerweile die wohl erfolgreichste Tagung im FM-Umfeld im deutschsprachigen Raum. Worauf führen Sie den Erfolg zurück?

Ich sehe den Erfolg mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits sorgen die Gesetzgebung und die Realität dafür, dass es immer wieder neue Aspekte der Betreiberverantwortung zu behandeln gibt – wie aktuell z. B. Cybersicherheit für Gebäude – und die Tagung dadurch stets interessant bleibt. Wenn es in Zukunft gelänge, die zusätzliche Fachausstellung immer besser zu integrieren und vielleicht auch (wieder) Workshops anzubieten, dann würde die Tagung neben der reinen Wissensvermittlung auch verstärkt zu einem Ort des gegenseitigen Austauschs, was noch weiteres Wachstumspotenzial bieten würde. Auf der anderen Seite müssen wir sehen, dass eine Teilnehmerzahl von rund 250 im Vergleich zu anderen Branchen äußerst bescheiden ist. Wenn wir uns umschauen, sehen wir anderswo Tagungen mit 500 – 1.000 Teilnehmern und fragen uns, ob wir etwas grundsätzlich falsch machen oder ob in unserer Branche solch hohe Teilnehmerzahlen gar nicht erreichbar sind.

Was hat sich über die Jahre verändert? Welche Themen haben an Bedeutung gewonnen, welche sind eher in den Hintergrund getreten?

Was die äußeren Gegebenheiten anbetrifft, so sind wir nicht mehr im Rahmen der FM-Messe und Kongress in Frankfurt, sondern jetzt eigenständig in Fulda. Dies betrachten wir unterm Strich als Verbesserung, obwohl die Möglichkeit für Teilnehmer, nach Belieben zwischen Tagung und Messe zu wechseln dadurch entfällt.
Bei den Themen hat sich Trinkwasserhygiene als Dauerbrenner erwiesen und wird es wohl bleiben, bis das Problem der Legionellen eines Tages wirklich gelöst ist. An Bedeutung gewonnen haben die Aspekte Klimaschutz, Nachhaltigkeit und jüngst Cybersicherheit für Gebäude. Auch bei diesen Themen lässt sich leicht prognostizieren, dass sie in den kommenden Jahren nicht an Bedeutung verlieren werden. Etwas zurückgetreten sind Aspekte der Umsetzung mittels CAFM*.

Worauf freuen Sie sich in diesem Jahr am meisten?

Thematisch freue ich mich besonders auf den Vortrag über „Cybersicherheit in Gebäudeautomation und Gebäudetechnik“ von Jens Kluge vom BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Mit ihm ist es uns gelungen, einen Vertreter eines Bundesamtes zu gewinnen. Außerdem habe ich auch inhaltlich hohe Erwartungen an diesen Vortrag, weshalb wir hierfür eine Redezeit von 60 Minuten eingeplant haben.
Außerdem freue ich mich sehr, falls ich auch in diesem Jahr wieder einen neuen Teilnehmerrekord vermelden kann (wonach es nach derzeitigem Anmeldestand aussieht). P.S.: Ich hatte vor Jahren einmal vom Podium aus die Aussage getroffen, dass wir die Bundesfachtagung einstellen, wenn die Anmeldezahlen unter 100 fallen sollten. Das wird in diesem Jahr definitiv nicht der Fall sein.

Das ausführliche Programm und das Anmeldeformular der Bundesfachtagung Betreiberverantwortung finden Sie hier.

* Das Thema CAFM hat seine Heimat auf der CAFM-MESSE&KONGRESS gefunden, die am 26./27. Juni im Esperanto stattfindet. Teilnehmer der Bundesfachtagung Betreiberverantwortung erhalten dafür ein kostenfreies Ticket: www.cafm-messe.de

NEUESTE BEITRÄGE