Donnerstag, 21. November 2024

Contracting: Wunsch nach klimaneutraler Wärme wächst

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat sich die Contracting-Branche im Jahr 2022 weiterhin positiv entwickelt. Dieses Fazit zieht der Verband für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting e.V. (vedec) auf der Basis seiner jährlichen Markterhebung, deren Ergebnisse im September vorgestellt wurden. Demnach sind bei den Kunden der Contractoren die Wünsche nach klimaneutraler Wärme und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen größer als je zuvor.

Die Branche verzeichnete laut vedec einen Umsatzanstieg von rund 7 Prozent. Der Vertragszuwachs hingegen fiel im Jahr 2022 mit 5,5 Prozent verhaltener aus als im Jahr 2021 mit 11,9 Prozent. Positiv habe sich die steigende Anzahl von Contractingprojekten in den Bereichen Photovoltaik, grünem Strom und Mieterstrom ausgewirkt. Auch die Nachfrage nach E-Ladesäulen sei von Kundenseite sehr hoch. Die Verlangsamung bei der Entwicklung der Vertragszahlen sei dagegen auf Unsicherheiten durch wechselnde Rahmenbedingungen beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Gasmangellage im Winter 2022 zurückzuführen.

Wärmelieferung im Fokus

Das Hauptgeschäft der Contracting-Branche ist die Wärmelieferung. Sie steht für einen Anteil von 89 Prozent bei den gelieferten Energiearten. Weitere 8 Prozent entfallen auf die Stromlieferung. Die Lieferung von Dampf, Kälte, Licht oder Druckluft spielen praktisch kaum eine Rolle. Das mit Abstand größte Kundensegment ist dabei die Wohnungswirtschaft mit einem Anteil von 67 Prozent an den Projekten. Bei den eingesetzten Energieträgern dominiert immer noch Erdgas mit einem Anteil von 59 Prozent. Hier ist die Tendenz allerdings spürbar rückläufig: 2021 lag der Erdgasanteil noch bei 70 Prozent. Bei den eingesetzten erneuerbaren Energieträgern liegen Pellets/Hackschnitzel und Biogas/Biomethan mit je 27 Prozent gleichauf. Hier sind jedoch Luft-Wärmepumpen mit 19 Prozent auf dem Vormarsch. Neben der Wärme- bzw. Nutzenergielieferung setzt die Branche auch verstärkt auf digitale Energiedienstleistungen wie Monitoring und Lastmanagement oder die die digitale Bereitstellung der Nebenkostenabrechnung.

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