Der Berliner Projektentwickler Kauri CAB hat erstmals Mehrparteienverträge für ein Bauprojekt abgeschlossen. Mit der sogenannten IPD („Integrated Project Delivery“) werden der Bauherr, die Fachplaner, bauausführende Firmen sowie weitere Projektbeteiligte zu Vertragspartnern mit einem gemeinsamen Ziel. Der gesamte Projektablauf wird optimiert, indem bereits zu Beginn Planer und Baufirmen gleichberechtigt am Projekt beteiligt sind und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Abstimmungsprozesse erfolgen partnerschaftlich und vor allem nach dem Einstimmigkeitsprinzip. In Deutschland kommt ein vergleichbares Prinzip bereits bei der Erweiterung des ICE-Instandhaltungswerks Cottbus zur Anwendung, dort unter der Bezeichnung „Partnerschaftsmodell Schiene“.
Havelufer Quartier als IPD-Pilotprojekt
Kauri CAB möchte in Deutschland IPD-Verträge bei allen Großprojekten zum Standard machen. Den Anfang macht nun das Havelufer Quartier in Berlin-Spandau. Das Wohnungsbauprojekt mit 1.800 Wohnungen in vier denkmalgeschützten Bestands- und 16 Neubauten wurde mit vier IPD-Verträgen besiegelt. Durch IPD entstehen Projektpartnerschaften für die Zukunft und Anreize, gemeinsam für den Erfolg des Gesamtprojekts zu arbeiten. Zudem wird eine Vertrauensbasis aufgebaut, die idealerweise in Nachfolgeprojekten stetig ausgebaut wird.